Illustration der Kirche von Donnerskirchen vor Hügeln
Illustration der Kirche von Donnerskirchen vor Hügeln

Lichtverschmutzung und Lichtabschaltungen

Als „Lichtverschmutzung“ bezeichnet man die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen, die in unnötiger und ineffizienter Weise eingesetzt werden. Dabei handelt es sich tatsächlich um ein Umweltproblem. Denn die starke Beleuchtung in unseren Breiten verhindert nicht nur den Ausblick auf die Schönheiten des Sternenhimmels, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf Mensch und Natur.

Vorteile von Lichtabschaltungen

Die Reduktion von Lichtverschmutzung durch das Abschalten unnötiger Beleuchtung in der Nacht bietet einige Vorteile:

Gesundheitlicher Nutzen:

Die Verringerung der nächtlichen Lichtexposition kann dazu beitragen, den natürlichen Schlafzyklus des Menschen zu verbessern, was zu besserem Schlaf und erhöhtem Wohlbefinden führt.

Schutz der Tierwelt:

Viele Tierarten sind auf die Dunkelheit angewiesen. Gerade wir, die wir im mittleren des Welterbe Naturparks Neusiedler See – Leithagebirge und im Nahegebiet des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel mit all seinen Artenvielfalt leben, sollten uns dessen bewusst sein. Durch die Reduzierung künstlichen Lichts können natürliche Lebensräume geschützt und die Biodiversität gefördert werden.

Energieeinsparung:

Das Abschalten unnötiger Beleuchtung spart Energie und verlängert die Lebensdauer der Leuchtmittel. Das spart Ressourcen und kann auch den CO2 Ausstoß reduzieren.

Kostenreduktion:

Für die Gemeinde fallen folglich auch weniger Energiekosten an. Diese Mittel können anderweitig verwendet werden.

Blick auf Sternenhimmel:

Nicht zuletzt können wir uns am beeindruckenden Nachthimmel erfreuen. Somit könnten wir zuhause diesem Naturschauspiel beiwohnen, ohne an entlegene Orte reisen zu müssen.

Vorbildwirkung:

Mutig mit einem Beispiel voranzugehen, könnte andere Gemeinden und auch Unternehmen in der Region, aber auch darüber hinaus, dazu bewegen uns zu folgen.

Beispiele aus Österreich

In Österreich haben schon einige wenige Gemeinden die Initiative ergriffen:

Die Stadtgemeinde Feldbach (Steiermark) mit ca. 13.400 Einwohnerinnen und Einwohnern hat seit gut einem Jahr seine gesamte Straßenbeleuchtung auf LED umgerüstet und die Schaltungszeiten angepasst. Schutzzweige und Konfliktzonen im Kreuzungsbereich werden durchgehend beleuchtet. Im Bereich von stark frequentierten Straßen, öffentlichen und privaten Einrichtungen wie dem Krankenhaus oder dem Bahnhof wird die Intensität der Beleuchtung zwischen 22 Uhr und 5 Uhr um die Hälfte reduziert. Gering frequentierte Straßen bzw. Gemeindestraßen und Gassen werden nur von Sonnenuntergang bis 23 Uhr und von 5 Uhr bis Sonnenaufgang beleuchtet. Die Kostenersparnis durch die Umstellung auf LED und teilweise verkürzte Beleuchtungszeiten wird auf ca. EUR 80.000 pro Jahr geschätzt. Auch die Marktgemeinde Altmünster (Oberösterreich) mit knapp 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern schaltet die Straßenbeleuchtung bereits von 23 Uhr bis 5 Uhr aus und spart ebenso einiges an Energiekosten.

Die Initiativen in Österreich zeigen, dass durch bewusste Maßnahmen zur Reduzierung der Lichtverschmutzung nicht nur ökologische und gesundheitliche Vorteile erzielt werden können, sondern auch ein Bewusstsein für die Bedeutung der Dunkelheit und des nächtlichen Himmels geschaffen wird.

Der WWF (World Wide Fund for Nature) hat die Earth Hour eingeführt (www.wwf.de/earth-hour). Jedes Jahr am letzten Samstag im März findet sie statt. Jedes Jahr beteiligt sich bereits zum 18. Mal und steht diesmal unter dem Motto der nachhaltigen Ernährung. Der Ursprung geht jedoch auf Aktionen für das Lichtabschalten zurück. Auch das wäre eine Anregung, wo sich ein erster Schritt entwickeln könnte.

Über einen regen Gedankenaustausch über dieses spannende Thema würde ich mich sehr freuen!

Adi Hütter

Adi Hütter

European Climate Pact Ambassador

Über den Autor

Adi Hütter ist Europäischer Klimapakt-Botschafter aus Donnerskirchen und engagiert sich ehrenamtlich für den Klimaschutz. Er informiert über nachhaltige Maßnahmen und setzt sich für die Ziele des Europäischen Green Deals ein.

EU-Klimabotschafter

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